Saunakultur in Schweden: Gemeinschaftserlebnis in der Bastu

Ähnliche wie im Nachbarland Finnland besitzt Schweden eine ausgeprägte Saunakultur. Die Menschen gehen gerne in die Bastu (Sauna/ Badestube), die sich oftmals im eigenen Haus oder als öffentliche Einrichtung zugänglich ist. Saunieren ist in Schweden ein Gemeinschaftserlebnis und nicht selten findet sich eine große Anzahl an Menschen ein, aber strikt nach Geschlechtern getrennt. Für Ungeübte können die Sauna-Traditionen eine körperliche Herausforderung sein, weshalb du es lieber vorsichtig angehen lassen solltest.

Finnland gilt als das Geburtsland der Land, aber bei ihren Nachbarn ist das Bedürfnis ebenso stark ausprägt. Im Laufe der Geschichte hat es hinsichtlich der Vorgehensweise unterschiedliche Entwicklungen gegeben, somit kann die schwedische Saunakultur auf ganz eigene Traditionen zurückblicken.

Foto: Per Lundström/imagebank.sweden.se

Nackt Saunieren – aber in der Gemeinschaft

Für das Sauna-Verhalten in Schweden – hier wird grundsätzlich nackt geschwitzt oder mit einem Handtuch bedeckt. Bekleidung wird in der Sauna nicht gerne gesehen. Entgegen ihrem Naturell suchen die Schweden in der Sauna die Gesellschaft zum Plaudern und regen Austausch. Dabei kommen gerne einmal 20 bis 50 Personen in öffentlichen Saunen zusammen, allerdings strikt nach Geschlechtern getrennt. Eine Zusammenkunft der Geschlechter gibt es höchstens im privaten Bereich, wenn die Bastu (Sauna) im Haus oder dem eigenen Garten verbaut wird.

Wie ist der Ablauf bei einer schwedischen Sauna?

Zum Beginn gibt es kaum Unterschiede bei der Sauna, denn der Raum wird zum Schwitzen auf eine Temperatur von 80 bis 100 Grad Celsius erhitzt. Nach einer gewissen Zeit geht es zum Abkühlen ins Wasser. Im Schwimmbad oder öffentlichen Saunen gibt es dazu eigene Kühlbecken. Ein besonders Erlebnis ist es jedoch, den Sprung in den See, den benachbarten Fluss oder dem Meer zu wagen. Deshalb ist es kaum verwunderlich, dass gerade in den Küstenstädten und Orten viele Bastu direkt am Meer gelegen sind.

Im Gegensatz zu vielen anderen Sauna-Traditionen legen sich die Schweden im Anschluss nicht in einen Ruheraum oder beginnen das Prozedere von vorn. Hier wird eine Holztonne bevorzugt, die mit rund 45 Grad warmen Wasser gefüllt ist. Der schnelle Wechsel von heiß-kalt-warm soll das Immunsystem in besonderer Weise stärken. Für ungeübte Saunagänger in Schweden kann dies zu einer besonderen körperlichen Herausforderung werden, denn der Kreislauf spielt bei diesem Saunieren nicht immer mit.

Svenska Bastuakademia und das Sauna-Museum

Die Tradition und die Lehren rund um das Saunieren werden an der Svenska Bastuakademien vermittelt. Wer noch tiefer in das gesamte Thema mit seiner Geschichte in Schweden eintauchen möchte, kann das Sauna-Museum in Tornionjokilaakso (dt. Tornedalen) besuchen. Dort gibt es elf unterschiedliche Saunen, die sich ihrer Bauart und Nutzung unterscheiden.

Wichtig für die Saunakultur in Schweden ist das Gemeinschaftsgefühl und der Austausch. Die kleinen ungeschriebenen Gesetze gilt es zu beachten, um niemanden vor den Kopf zu stoßen. Ansonsten ist das Saunieren ein ausgezeichnetes Gefühl, vor allem in Kombination mit der Natur in Schweden.