Knäckebrot – Alles über das Lieblingsbrot der Schweden

Manche Lebensmittel wecken in uns schon beim Erklingen ihres Namens Sehnsucht nach Schweden, nach der weiten Landschaft und den kleinen roten Schwedenhäusern… Knäckebrot ist so ein Sehnsuchts-Wecker. Jeder Schwedenfan findet auch bei uns im Supermarkt eine Auswahl an Knäckebrot und kann sich so ein Stückchen Schweden auf den Tisch holen. Doch wie kamen die Schweden eigentlich auf die Idee, dieses harte Brot zu backen? Woraus wird es hergestellt? Wie wird es gebacken? Und warum sollte es auch bei uns regelmäßig auf den Tisch kommen?

Die Geschichte des Knäckebrots

Brot war früher ein sehr heikles Thema in Schweden, denn das Klima ist für den Anbau von Getreide nicht optimal. Besonders im Norden reichen die kurzen Sommerwochen oftmals nicht aus, um Roggen oder Weizen auf den Feldern reifen zu lassen. Getreide war also ohnehin knapp und die Wintermonate lang, in denen es keinen Nachschub gab. Ein Brot, das lange haltbar und auch aus Hafer oder Gerste herzustellen war, musste also auf den Tisch. Vor gut 500 Jahren war mit dem Knäckebrot eine Lösung gefunden. Mit seinem unkomplizierten Rezept und der langen Haltbarkeit von bis zu 10 Monaten wurde es zu einem Grundnahrungsmittel der Schweden. Ein “Knäckemacka”, also ein belegtes Knäckebrot, gehört einfach zum Leben dazu. Der Klassiker ist das “Ostmacka” – ein Knäckebrot mit Butter und Käse. Heute verzehrt jeder Schwede durchschnittlich 4 Kilogramm des knusprigen Brotes.

Knäckebrot Schweden
Foto: Pernilla Ahlsén/imagebank.sweden.se

Woraus wird Knäckebrot hergestellt?

Zunächst wird aus Getreideschrot, Wasser und Salz ein Teig angerührt. Verwendet werden heute, da Getreide nicht mehr knapp ist, zumeist Roggen oder Weizen, aber auch andere Getreidearten finden ihren Weg in das Knäckebrot. Oftmals wird zur Lockerung auch Sauerteig oder Hefe zugesetzt. So entstehen vielfältige Sorten und Geschmacksrichtungen.

Wie wird Knäckebrot gebacken?

Der Teig wird kreisförmig dünn aufgestrichen und mit dem charakteristischen Lochmuster versehen. Dank der Löcher kann das Wasser beim Backen optimal entweichen und Luftblasen werden vermieden, die ja im Knäckebrot nichts zu suchen haben. Außerdem wird in die Mitte ein Loch gestanzt. Warum? Nun, früher wurden die knusprigen Scheiben nach dem Backen zur platzsparenden Aufbewahrung auf Stangen gesteckt und an der Decke oder in einer Ecke neben dem Ofen aufbewahrt. Apropos Ofen: Ihm kommt eine Schlüsselfunktion zu. Ein wuchtiger Holzofen ist zum Knäckebrotbacken nötig. Oftmals wurde in früheren Zeiten das Wohnhaus sogar um den vorher errichteten Ofen herum gebaut, so sagt man. Der Holzofen wird traditionell über viele Stunden auf 400 Grad angeheizt und das Brot darin kurz gebacken. Durch die große Hitze verdampft das Wasser im Teig beinahe restlos, nur maximal 10% bleiben erhalten. Anschließend werden die Knäckebrot-Räder getrocknet und müssen dann so knusprig sein, dass das Brot nicht nachgibt, wenn man mit dem Daumen darauf drückt, und beim Abbeißen laut kracht. Heute wird Knäckebrot fast immer bei niedrigeren Temperaturen und länger gebacken, da sonst das gesundheitsschädliche Acrylamid entstehen kann.

Warum sollten auch wir mehr Knäckebrot essen?

Knäckebrot zählt zu den gesündesten Brotsorten. Es enthält viele Nährstoffe und ist zugleich kalorienarm. Es ist reich an Ballaststoffen, pflanzlichem Eiweiß, Zink, Kalzium und Magnesium. Besonders wenn für den Teig Vollkornschrot verwendet wurde, in dem auch die Schalen der Getreidekörner vermahlen wurden.

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