Corona in Schweden: Die wichtigsten Fragen beantwortet

Jubelschrei bei allen Schwedenurlaubern: Das Auswärtige Amt hat die Reisewarnung für Schweden aufgehoben. Urlauber müssen sich nach ihrer Rückkehr aus Schweden nicht in Quarantäne begeben. Aber was erwartet euch vor Ort, wenn ihr in diesem Sommer nach Schweden reist? Ein Überblick. 

Urlaub in Zeiten von Corona: Was müssen Hotels und Campingplätze in Schweden beachten?

Alle Hotels und Campingplätze in Schweden sind offen. Sie müssen die Empfehlungen des schwedischen Gesundheitsamtes folkhälsomyndigheten befolgen und entsprechende Maßnahmen zur Verringerung des Corona-Infektionsrisikos ergreifen. Dies kann bedeuten, die Anzahl der Gäste zu begrenzen, die gleichzeitig auf dem Campingplatz oder im Hotel sein dürfen. 

Corona in Schweden
Foto: Kelly Sikkema – Unsplash

Rezeptionen und Anmeldungen müssen bestimmte Vorkehrungen treffen, um Warteschlangen beim Check-in zu vermeiden und Abstandsregeln einzuhalten. Mitarbeiter sind dazu verpflichtet, sich regelmäßig die Hände zu waschen, Desinfektionsmittel zu benutzen und für die Gäste bereitzustellen. Weitere Anforderungen können je nach Standort oder Größe des Hotels bzw. des Campingplatzes variieren.

Wie gehen Schwedens Krankenhäuser mit dem Risiko neuer Corona-Ausbrüche um?

Das schwedische Gesundheitsamt folkhälsomyndigheten warnt davor, dass die besonders beliebten Urlaubsdestinationen in Schweden anfällig für eine zweite Welle des Coronavirus sein könnten. Die Krankenhäuser in Schweden befürchten, dass das Gesundheitssystem am Ende des Sommers wieder stärker belastet sein könnte. 

Wenn es vor Ende des Sommers zu vielen lokalen Corona-Ausbrüchen kommen sollte, würde der Personalmangel die Krankenhäuser vor eine Herausforderung stellen – das medizinische Personal befindet sich in den Urlaubsmonaten Juli und August nämlich teilweise selbst im Urlaub. Im Moment gibt es aber in allen touristischen Urlaubsregionen genügend Kapazitäten in den Krankenhäusern. 

Derweil geht es vor allem darum, ausreichend Intensivbetten für die Risikogruppe freizuhalten. Laut der schwedischen Regierung zählen in erster Linie ältere Menschen ab 70 Jahren sowie Personen mit einer Vorerkrankung wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenerkrankungen oder Diabetes zur Corona-Risikogruppe.

Corona in Schweden: Haben Restaurants, Bars und Cafés geöffnet?

Das plötzliche Auftreten und die rasche Verbreitung von Corona haben die Regierungen auf der ganzen Welt gezwungen, schnell zu entscheiden, welche Maßnahmen sie zum Schutz ihrer Bevölkerung ergreifen sollen. Die meisten von ihnen ergriffen einen ähnlichen Ansatz und reagierten mit maßgeblichen Einschränkungen des öffentlichen und sozialen Lebens. Die Ausnahme: Schweden. Wie bedeutet die aktuelle Corona-Lage für Restaurants, Bars und Cafés in Schweden?

Restaurants, Bars und Cafés haben trotz Corona in Schweden regulär geöffnet, müssen aber (inzwischen) besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen. Die Gäste müssen in der Lage sein, Abstand zueinander einzuhalten. Warteschlangen, volle Tische und Gedrängel an Buffets sollten vermieden werden. Das Personal serviert alle Speisen und Getränke direkt an die Tische und der Verzehr von Getränken an der Bar ist untersagt. 

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren trotz Corona? So ist die Lage in Schweden

Die öffentlichen Verkehrsmittel in Schweden sind seit Corona-Ausbruch im Normalbetrieb weitergefahren. Es wird aber empfohlen, sämtliche öffentliche Verkehrsmittel zu meiden, bei denen du keinen Sitzplatz im Voraus buchen kannst – also zum Beispiel in Straßenbahnen, U-Bahnen und lokalen Bussen. Wenn dies nicht möglich ist, sollen die Schweden sicherstellen, dass sie ausreichend Abstand zu den anderen Passagieren einhalten können. Im Gegensatz zu den öffentlichen Verkehrsmitteln in Deutschland muss man hier keinen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Aus anderen Ländern nach Schweden einreisen – geht das?

Nein. Am 2. Juli beschloss die schwedische Regierung, das Einreiseverbot für alle Länder außer die der EU-Mitgliedstaaten, dem Vereinigten Königreich, Norwegen, Island, Liechtenstein und der Schweiz, bis zum 31. August zu verlängern. 

Der schwedische Sonderweg: Wie steht es um Todesfälle, Infektionszahlen & den Grenzwert?

Der umstrittene Sonderweg Schwedens wirkte sich natürlich auf die Corona-Fallzahlen aus: Schweden hat viel mehr Todesfälle zu verzeichnen als seine Nachbarländer – aktuell sind es rund 5.600 (Stand 20.07.2020). Mitte Mai hatte Schweden eine Sterberate von 35 pro 100.000 Einwohner, was deutlich über den entsprechenden Zahlen in Dänemark, Finnland und Norwegen lag. Im Juni musste Schweden dann über 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner verzeichnen – und war damit das einzige Land weit und breit. Nun nimmt die Zahl der Neuinfizierten wieder ab. Angesichts der gesunkenen Neuinfektionszahlen hat das Auswärtige Amt die Reisewarnung für Schweden ja glücklicherweise wieder aufgehoben.