Glad Påsk! So feiern die Schweden Ostern

Glad påsk – Frohe Ostern! Das Osterfest in Schweden kommt den deutschen Traditionen und Bräuchen sehr nahe, aber dennoch gibt es ein paar feine Unterschiede. In Schweden steht Ostern inzwischen vor allem für den beginnenden Frühling. Oft werden die Feiertage im eigenen Sommerhaus auf dem Land verbracht – Hauptsache, die Familie kommt zusammen. Und auch das große Osterbuffet mit vielen selbstgemachten Eierspeisen und Fisch darf nicht fehlen. Ostereier und süße Leckereien werden in Schweden nicht vom Osterhasen gebracht: Diese Rolle übernimmt hier der Osterhahn. Und auch Hexen spielen zu Ostern eine wichtige Rolle. 

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Die Osterfeiertage auf Schwedisch

  • Skärtorsdag – Gründonnerstag
  • Långfredag – Karfreitag 
  • Påskafton – Karsamstag/Ostersamstag
  • Påskdagen – Ostersonntag
  • Annandag Påsk – Ostermontag 

Gemäß der schwedischen Tradition, einen bestimmten Feiertag am Vortag zu feiern, wird Ostern in Schweden am Påskafton, dem Samstagabend vor Ostersonntag gefeiert. Annandag Påsk (Ostermontag) würde im modernen Schwedisch Andra Påskdagen heißen, was übersetzt „der zweite Ostertag“ bedeutet. 

Schokoeier und Osterhasen: schwedische Süßigkeiten

Süßigkeiten sind natürlich auch in Schweden ein wichtiger Bestandteil des Osterfestes. Die påskdgodis werden in bunten påskägg, große Eierschalen aus Pappe, serviert. Auch hierzulande werden gerne Schokoladeneier und Schokohasen zu Ostern gegessen. Am Ostersonntag organisieren viele schwedische Familien für ihre Kinder eine Eiersuche, bei der die Kleinsten selbstgebastelten Hinweisen folgen müssen, um die versteckten Eier im eigenen Garten zu finden. 

Im Gegensatz zu deutschen Kindern, glauben die Kinder in Schweden übrigens nicht, dass die Ostereier und -süßigkeiten vom Osterhasen gebracht werden – auch wenn die påskägg mit bunten Osterhasen verziert sind. Die Osterfigur kam erst im späten 19. Jahrhundert aus Deutschland nach Schweden. Traditionell bringt hier der Osterhahn die Ostereier.

Bunte Dekoration mit Osterzweigen 

Der Gründonnerstag (Skärtorsdag) ist ein wichtiger Tag in Sachen Osterdekoration: Dann werden dünne Birkenzweige, auch påskris genannt, geschnitten, in eine Vase gestellt und mit bunten Federn geschmückt. Das Schneiden der Birkenzweige hat seinen Ursprung im 17. Jahrhundert und wurde, um an das Leiden Jesu zu erinnern, zum gegenseitigen Auspeitschen am Morgen des Långfredag ​​benutzt. Zum Glück dienen die bunt verzierten Birkenzweige heute nur noch als Dekoration. Die Idee, die Zweige mit bunten Federn zu schmücken, wurde im frühen 20. Jahrhundert aus Deutschland importiert.

Kinder verkleiden sich als Osterhexen 

Am Skärtorsdag trifft man in Schweden viele kleine Hexen auf den Straßen: Kinder verkleiden sich als påskkäringar (Osterhexen) und gehen von Haus zu Haus, um ihre Nachbarn um Süßigkeiten zu bitten.

Dieser Brauch hat seinen Ursprung im 16. Und 17. Jahrhundert – die Zeit der Hexenprozesse, als Tausende von Frauen in ganz Europa der Zusammenarbeit mit dem Teufel beschuldigt, verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. In der schwedischen Mythologie reisen die Hexen nach Blåkulla (Blauer Hügel), um den Teufel zu treffen. Der Hügel Blåkulla existiert nur in der Mythologie, auch wenn einige Leute – wahrscheinlich aufgrund der Namensähnlichkeit – meinen, dass Blåkulla die Insel Blå Jungfrun (die blaue Jungfrau) in der Ostsee ist. 

Das essen die Schweden zu Ostern

Zum schwedischen Osterschmaus gehört neben Eiern vor allem Fisch dazu. Die Eier werden gekocht, in zwei Hälften geschnitten und mit Mayonnaise und Garnelen garniert. Auch Lachs und eingelegter Hering dürfen nicht fehlen. Außerdem Fleischbällchen, Würstchen, Pasteten und Quiches. Alle Gerichte werden, wie man es schon vom schwedischen Weihnachtsfest kennt, auf einem påskbord, ein reichlich gefülltes Osterbuffet, serviert. Zu Trinken gibt es den Ostersaft påskmust, ein dunkelbraunes kohlensäurehaltiges Getränk, das auch an Weihnachten unter dem Namen julmust serviert wird. Seine Zutat soll angeblich ein gut gehütetes Geheimnis sein.