Surströmming: der traditionelle Stinkefisch aus Schweden

Wenn es um Surströmming geht, gibt es in der Regel zwei Lager: Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Unabhängig davon, zu welcher Kategorie man sich zählt, gibt es einige interessante Regeln rund um den traditionellen Stinkefisch aus Schweden. Wusstest du zum Beispiel, dass man Surströmming am besten unter Wasser öffnen sollte? Das und noch viel mehr erfährst du hier. 

Was ist Surströmming überhaupt?

Surströmming ist ein fermentierter Hering, der für seinen (sehr!) strengen Geruch und seinen salzigen Geschmack bekannt ist. Der Surströmming war zunächst ein weit verbreitetes Gericht unter der ärmeren Bevölkerungsschicht in Schweden. Erst im 19. Jahrhundert begann sich die Tradition rund um den Stinkefisch zu verbreiten. Inzwischen ist Surströmming zu einer schwedischen Delikatesse und sein Verzehr zu einer faszinierenden Tradition geworden.

Surströmming Schweden

Im Frühjahr wird der Hering gefangen und nach einem bewährten Verfahren fermentiert. Dazu wird er in einem offenen Fass in eine Salzlake eingelegt. Hier gärt er die nächsten sechs bis acht Wochen vor sich hin und entwickeln währenddessen seinen charakteristischen Geruch. Schuld daran ist übrigens der im Reifeprozesses entstehende Schwefelwasserstoff. Seine Fermentation stammt von einem Milchsäureenzym in der Wirbelsäule des Fisches. Anschließend wird der Surströmming für den Handel in Dosen abgefüllt – auch hier setzt sich der Fermentationsprozess weiter fort – und zur Surströmmingspremiär im August verkauft. Traditionell sind die meisten Surströmming-Produktionen an der Küste Nordschwedens zu finden.

Wann genau ist die Surströmmingspremiär?

Die Surströmmingspremiär findet jedes Jahr am dritten Donnerstag im August statt. Bis zum Jahr 1998 musste die Surströmmingspremiär per Gesetz auf den dritten Mittwoch im August fallen. Der Grund hierfür war, dass die schwedischen Behörden überprüfen wollten, ob der Fisch vor dem Verkauf nicht zu stark fermentiert gewesen sein könnte. Heutzutage gibt es kein Gesetz mehr, das darüber entscheidet, wann die Surströmmingspremiär stattfinden soll. Aber viele Hersteller halten immer noch an der Tradition des dritten Donnerstags im August fest. 

Wie die Surströmming-Dose öffnen? Am besten unter Wasser 

Da sich der Fermentierungsprozess in der Dose fortsetzt und sich dabei ein erheblicher Druck aufgebaut hat, sollte der Surströmming unbedingt in einem Eimer Wasser und im Freien geöffnet werden. Ist die Dose vorsichtig geöffnet, wird ihr Inhalt jedoch am besten im Haus gegessen, da der Geruch Fliegen anziehen könnte. Um das zu verhindern und um den Geschmack ein bisschen zu neutralisieren, sollte der Surströmming aber vor dem Verzehr noch einmal ausreichend gewaschen werden.

Den Surströmming servieren

Echte Enthusiasten bevorzugen es, den Surströmming aus dem Vorjahr zu genießen – wegen seiner Zartheit und des noch ausgereifteren Geschmacks. Andere wiederum bevorzugen es, den „frischen“ Surströmming zu servieren und zu genießen. Aber wie wird der fermentierte Fisch eigentlich gegessen? 

Für gewöhnlich steht natürlich nicht nur der Fisch allein auf der Speisekarte – es gehört auch eine klassische Zubereitung dazu. Hierfür wird der Surströmming zusammen mit saurer Sahne, gehackten roten Zwiebeln und Kartoffelscheiben in Tunnbrod gelegt und darin eingerollt. Dazu servieren die Schweden gerne Getränke in Form von Bier und Schnaps.

Die leichte Süße der Kartoffeln und die Würze der Zwiebeln gleichen den intensiven Geschmack des Surströmmings perfekt aus. In den nördlichen Regionen Schwedens wird das Brot nur mit Käse (getmessmör) und Butter versehen. Das klingt lecker? Hier kannst du schwedische Produkte und Lebensmittel online kaufen. Guten Appetit!

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