11 Dinge, die du über Schweden wissen solltest

Muss ich wirklich meine Schuhe ausziehen, wenn ich bei einem Schweden zu Besuch bin? Warum kaufen die Schweden keine Mülltüten und ist der Eurovision Song Contest wirklich so beliebt? Hier sind 11 Dinge über Schweden, die du wissen solltest.

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1. In Schweden gibt es ein staatliches Alkoholmonopol

Schweden hatte viele Jahre lang ein Problem mit Alkoholismus. Daher führte man 1955 das staatlich kontrollierte Alkoholgeschäft Systembolaget ein. Systembolaget ist der einzige Ort in Schweden, an dem du Alkohol mit über 3,5 Prozent kaufen kannst. Es gibt etwa 400 Filialen in ganz Schweden. Systembolaget hat strengere Öffnungszeiten als die anderen Supermärkte: Von Montag bis Freitag hat er in der Regel von 10 bis 19 Uhr und am Samstag von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Sonntags hat der Systembolaget – im Gegensatz zu allen anderen schwedischen Supermärkten – geschlossen.

2. Ziehe deine Schuhe aus

Wenn man eine schwedische Privatwohnung oder ein schwedisches Haus betritt, zieht man die Schuhe aus. Immer. Alles andere gilt als unhöflich. 

3. Fika muss sein

Die Fika ist ein wichtiger sozialer Teil des schwedischen Alltags. Bei der Fika handelt es sich um die schwedische Version einer Kaffeepause, bei der man nicht nur Kaffee trinkt, sondern auch ein Kanelbulle (die schwedische Zimtschnecke) isst und dabei mit Kollegen oder Freunden zusammensitzt. Eine Fikapause zu machen oder jemanden dazu einzuladen, ist vor allem in der Anfangszeit der Auswanderung nach Schweden eine gute Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen.

4. Unterschätze nicht das Pressbyrån 

Pressbyrån ist eine der größten Ladenketten in Schweden mit über 300 Geschäften. Auf den ersten Blick mag das Pressbyrån wie ein einfacher Kiosk aussehen, in dem Zeitschriften, Snacks und Getränke verkauft werden. Das Pressbyrån ist jedoch noch viel mehr. Am Schalter kann man dir mit Fahrkarten für die öffentlichen Verkehrsmittel helfen, du kannst Simkarten kaufen und dein Telefon aufladen und für den Notfall verkauft das Pressbyrån sogar Arzneimittel wie Paracetamol. Hier bekommst du außerdem eine Tasse Kaffee für nur 25 Kronen, was ein echtes Schnäppchen in Schweden ist.

5. Behalte nach dem Einkaufen die Plastiktüten

Wo wir schon beim Thema Einkaufen sind: Beim Einkaufen nehmen die wenigsten Schweden einen Jutebeutel oder andere Taschen mit, um ihre Einkäufe darin zu verstauen. Stattdessen kaufen sie im Supermarkt eine Plastiktüte. Wenn auch du deine Einkäufe in einer Plastiktüte verstaust, solltest du sie nicht wegwerfen, wenn du wieder zu Hause bist. Denn die Schweden heben ihre gekauften Plastiktüten aus dem Supermarkt auf und benutzten sie als Mülltüten. 

6. Es gibt besondere Feiertage in Schweden, die dem Essen gewidmet sind

Ebenso wie wir Deutschen feiern die Schweden ihre christlichen Feiertage. Aber mindestens genauso wichtig sind die Tage, die dem schwedischen Essen gewidmet sind. Zum Beispiel der Faschingsdienstag (Fettisdagen), der in Schweden zu einer Semla aufruft, der Waffeltag (Våffeldagen) am 25. März und der Zimtschneckentag (Kanelbullens dag) am 4. Oktober. An diesen Tagen darf man in Schweden ohne Schuldgefühle schlemmen. 

7. Business casual bedeutet Jeans

Die Alltagsmode in Schweden ist einfach, entspannt und lässig. Dasselbe Konzept hat sich in der Geschäftswelt durchgesetzt. Wenn deine schwedischen Kollegen sich nicht gerade mit ausländischen Kunden treffen oder an einer Vorstandssitzung teilnehmen, tragen sie Männer Jeans und ein langärmeliges Hemd bzw. eine Bluse.

8. Nicht alles im Bildungs- und Gesundheitswesen ist kostenlos

Das schwedische Gesundheitssystem wird zwar größtenteils vom Steuerzahler finanziert, ist aber nicht völlig kostenlos. Für routinemäßige Arztbesuche beträgt der Höchstbetrag, den du für ein ganzes Jahr aus eigener Tasche zahlen müssen, 1.150 Kronen.

Schwedische Schulen und Universitäten in Schweden sind für EU-Bürger und Bürger aus der Schweiz kostenlos. Doch seit 2011 ist ein Studium an schwedischen Universitäten für Studierende aus anderen Ländern kostenpflichtig. Die Universitäten legen ihre Gebühren selbst fest, die in der Regel zwischen 80.000 und 140.000 SEK pro Studienjahr variieren. Hier erfährst du mehr über das schwedische Bildungssystem.

9. Mit Vornamen ansprechen

Der Arzt, der Chef, der Universitätsprofessor: Alle werden in der Regel mit ihrem Vornamen angesprochen. Ungeachtet der Berufsbezeichnung ist das der Standard in Schweden. Es gibt natürlich ein paar wichtige Ausnahmen: im Gerichtssaal zum Beispiel oder bei Politikern und Mitgliedern des schwedischen Königshauses

10. Im Juli nehmen fast alle Schweden Urlaub

Der Juli ist ein Urlaubsmonat in Schweden. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn Restaurants und Geschäfte in dieser Zeit schließen und Berufstätige vier bis sechs Wochen Urlaub nehmen.

11. Die Fangemeinde vom Eurovision Song Contest ist riesig

Der Eurovision Song Contest ist eine große Sache in Schweden. Ebenso wie der schwedische Vorentscheid namens Melodifestivalen, bei dem der schwedische Beitrag ausgewählt wird. Das Melodifestivalen findet jedes Jahr von Februar bis März statt und ist eine besonders willkommene Ablenkung in den langen schwedischen Winternächten. Auch der Eurovision Song Contest, der jährlich im Mai stattfindet, vereint große Teile der schwedischen Bevölkerung. Es gibt eine riesige Fangemeinde und fast jeder steht hinter dem nationalen Song.